Vorsitzender Karl Burkart verabschiedet sich nach langer Amtszeit und nimmt den Rest des Vorstandes mit. Nur Karolina Wörle arbeitet mit dem neuen Gremium weiter. Und es gibt noch eine weitere, besondere Personalie
Von Hertha Stauch
Wertingen Einen Generationswechsel gibt es im Verein der Musikschule Wertingen und darüber hinaus. In großen Teilen übergab der Vorstand im Rahmen der Jahresversammlung seine Ämter in jüngere Hände. Zusätzlich kündigte Musikschulleiter Manfred-Andreas Lipp seinen Abschied in den Ruhestand zum Ende des Jahres an. Seit 2012 leitete Karl Burkart den Verein der Musikschule, dem er schon lange Zeit, auch als ehemaliger Vize-Vorsitzender, angehört. Sein Ehrenamt, das aufgrund der Größe der Musikschule einen nicht unerheblichen Arbeitsaufwand erfordert, übernimmt jetzt Gerald Warisch, Elektromeister aus Lauterbach.
Mit Burkart geht auch seine Vize Barbara Wengert, ihr Amt übernimmt David Knab aus Wertingen. Das Amt des Schriftführers wechselt von Thomas Schweiger zu Birgit Widmann aus Osterbuch. Der scheidende Beisitzer Wendelin Reißner, der jahrelang das Inventar der Musikschule betreute, übergibt sein Amt an Sabine Riesinger, die für die Jahresversammlung entschuldigt war. Keine Veränderung gibt es bei der Führung der Kasse. Diese übernimmt weiterhin Karolina Wörle, der nicht nur als Kassiererin, sondern auch als Verwaltungsleiterin der Musikschule beste Arbeit bescheinigt wurde. Die Kassenprüfer Matthias Reitenauer und Christian Gärtner befanden die Kassenführung als tadellos und die Versammlung entlastete die Kassenführerin einstimmig.
Karl Burkart und Manfred-Andreas Lipp vermittelten der Versammlung einen umfangreichen Einblick in die Arbeit der Musikschule, die mit über 500 Schülern und rund 30 Lehrern einem mittelständischen Betrieb gleicht. Beide verwiesen auf die vielen Erfolge der Schule, die mit ihrer Ausbildung einen in Schwaben herausragenden Ruf genießt. Auch im vergangenen Jahr wurde die Musikpädagogik ausgebaut und mit einer Bläserklasse in der Grundschule „vielversprechend begonnen“, berichtete Lipp. Der Musikschulleiter dankte allen Unterstützern des Vereins, allen voran der Buhl-Stiftung, die nicht nur Unterrichte sponsert, sondern auch die Gehaltsabwicklung für die Schule übernimmt.
Bestens habe auch die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern der Schulen, der Stadtkapelle und Musikvereine geklappt. Nur mit den Kindergärten sei eine Kooperation noch nicht gelungen, berichtete Lipp. Teilweise Unverständnis zeigte der Musikschulleiter bei der Bezahlung der gemeindlichen Zuschüsse. Während die Stadt Wertingen die Schule mit 15 Euro pro Monat und Schüler unterstützt und die Gemeinde Buttenwiesen den Instrumentalunterricht der Schüler bis 21 Jahre ebenfalls mit 15 Euro fördert, beteiligt sich Laugna nur mit 12 und Villenbach mit 9 Euro pro Schüler. – Ein Umstand, den Lipp bedauerte, da die Schule musikalische Bildungsarbeit für die Gemeinden leiste. Marion Bussmann, Gemeinderätin in Laugna und ehemalige Vorsitzende des Musikschulvereins, stimmte Lipp bei und berichtete, dass sie sich seit Jahren darüber ärgere, dass Laugna hier „am falschen Ende spart“ – und das wegen ein „paar hundert Euro“. Das Problem in Laugna seien die gesplitteten Musikvereine. Vielleicht sei deshalb das Verständnis für die Finanzierung der Musikschule „nicht breit geprägt“. Bussmann sandte ein Kompliment an die Stadt Wertingen und Bürgermeister Willy Lehmeier: „An der Grundausbildung darf man nicht sparen. Die Stadt tut unglaublich viel, um die Musikschule zu erhalten.“
Auch Buttenwiesens Bürgermeister Hans Kaltner bekräftigte: „Was wäre, wenn es die Musikschule nicht gäbe?“ Die Unterstützung sei „gut angelegtes Geld“. Kaltner dankte der Stadt und der Musikschule, dass sich Buttenwiesen „so unproblematisch dranhängen darf“.
Auf Nachfrage von Tobias Schmid, dem Leiter der Bläserphilharmonie der Stadtkapelle, berichtete Musikschulleiter Lipp über seine Absicht, zum Ende des Jahres in den Ruhestand zu treten. – Ein Umstand, der Bürgermeister Willy Lehmeier bereits bekannt ist. Lehmeier hat, wie er erklärte, Kontakt mit dem Musikschulverband aufgenommen. In Absprache mit diesem wird die Stadt Lipps Stelle intern und extern ausschreiben. Lehmeier kündigte an, dass die Stelle des Musikschulleiters künftig von der Lohnliste der Stadt gestrichen werde, denn laut Satzung beschäftige der Musikschulverein Lehrer und Schulleiter. Lehmeier bat um Verständnis und gab zu bedenken: Würde die Schule nicht mehr existieren, so wäre die Stadt gezwungen, den Musikschulleiter weiter zu beschäftigen.