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Streicher rocken den Salon

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36 Musikerinnen und Musiker präsentieren Salonmusik auf ihre Art

Mit großem Erfolg veranstaltete die Musikschule Wertingen ein weiteres Konzertformat im Rahmen ihres 40-jährigen Jubiläums. Dieses Mal unter dem Motto „Salonmusik“. Angesichts der großen Nachfrage haben sich die Verantwortlichen der Musikschule entschlossen, gleich zwei Konzerte mit 50 % Auslastung, dem nötigen Abstand und Maskenpflicht zu veranstalten. Beide Konzerte, sowohl um 15 Uhr, als auch um 17 Uhr waren ausverkauft.

Die zweite Vorsitzende des Vereins Musikschule, Sylvie Ritzer, zeigte sich erfreut über die Vielzahl an Kulturinteressierten und begrüßte unter den vielen Zuhörern treue Ehrengäste. Gleichzeitig erläuterte sie die Idee hinter dem Konzertmotto. Sie versprach dem musikbegeisterten Publikum unterhaltsame Kammermusik, wie sie ursprünglich im 19. Jahrhundert in den gesellschaftlich gehobenen Salons und später in Kaffeehäusern gespielt wurde: gefällig, unterhaltsam und dennoch effektvoll. Damals wie heute sollten noch unbekannte Talente gefördert werden. Nichts entspricht dem Auftrag einer Musikschule mehr, als das.

Jedes Ensemble, jeder Solist hat das Motto individuell gestaltet. Zusammen mit engagierten Lehrkräften gelang im Wechsel mit Schülerensembles und Solisten mit Klavierbegleitung durch Kirill Kvetniy ein abwechslungsreiches und spannendes Programm.

Tangoklänge zur Eröffnung

Krystyna und Hartmut Hüttner eröffneten das Konzert zusammen mit der Klarinettistin Sabrina Steinle und Manuel Schnell an den Drums stilvoll mit zwei der berühmtesten Tangos: „La Cumparsita“ und „El Choclo“. Es fehlte nur noch ein Tanzpaar. „Das wäre für die Aufführung das i-Tüpfelchen gewesen!“, so ein begeisterter Zuhörer. Die Sopransaxofonistin Chiara Bunk ergänzte die Tangovielfalt um eine Tangosuite aus der Feder des bekannten Ensembles „Quadro Nuevo“. Die beiden Altsaxofonistinnen Lucia Reiter und Anika Herrmann trugen beide, begleitet von Kirill Kvetniy, zwar klassische Werke, jedoch neu im Swingstil arrangiert, vor. So klangen die Musikstücke wie „Die kleine Nachtmusik“ von Mozart oder „Für Elise“ von Beethoven, aber auch das „Menuett“ von Boccherini oder das berühmte „Adagio“ aus dem Mozartschen Klarinettenkonzert wie improvisierte Jazzstandards.

Zur Gattung der Salonmusik gehören neben Gesellschaftstänzen auch Bearbeitungen von Opernmelodien und poetische Instrumentalstücke. Sowohl der Trompeter Max Wagner, als auch die beiden Querflötenlehrerinnen der Musikschule Karolina Wörle und Eva Kellermann widmeten sich diesen Genres und bereicherten das Programm mit der „Habanera“ aus Bizets Oper „Carmen“ und zwei „Charakterstücken“ von Ferdinand Büchner. Max Wagner ergänzte seinen Vortrag mit einer gefühlvollen Popballade und zeigte auf diese Weise seine persönliche Interpretation von Salonmusik. Seine Schwester Sophie Wagner blieb dagegen klassisch bei einer leichtfüßig und tänzerisch gestalteten Gavotte von Francois Gossec für Querflöte und Klavier.

Walzermedley machte Lust auf mehr

Oft steht die Gitarre als Solo- oder Begleitinstrument auf Konzertprogrammen. Die Zuhörer beim Salonmusikkonzert kamen in den seltenen und reizvollen Genuss eines Gitarrenorchesters mit acht SchülerInnen aus den Gitarrenklassen der Musikschule Wertingen und den beiden Lehrkräften Hartmut Hüttner und Helmuth Baumann. Mit einem selbstarrangierten Walzermedley wurde sowohl beim Publikum, als auch bei den Mitwirkenden die Lust auf mehr geweckt.

Selten sind in einem Konzert derart viele Fachbereiche vertreten. So zeigten die beiden Pianisten Jakob Hof und Laurenz Bauch, was ihnen im Klavierunterricht Laune macht. Hoch im Kurs stehen bei beiden die Werke des zeitgenössischen Komponisten Ludovico Einaudi. Die gefällige aber effektvolle Wirkung der beiden Stücke „Una Mattina“ und „Nuvole Bianche“ konnten sie auf das Publikum übertragen.

Beeindruckende Performance

Die wohl eindrucksvollste Performance lieferte das Streicherensemble unter der Leitung von Krystyna Hüttner. Der engagierten und mitreisenden Geigenpädagogin ist es gelungen, das Publikum zu Begeisterungsausbrüchen zu bewegen. Für ihre Beiträge hat sie sich zu ihrer Streicherklasse die Unterstützung des Schlagzeugers Kacper Bunkowski, der Bassistin Maja Musialek und des E-Gitarristen Tobias Sendlinger geholt. Nina Kutelia unterstützte das Ensemble am Klavier. Mit klug gewählten und einstudierten Arrangements gelang es dem Orchester, das Konzert nicht nur mit den großen Ohrwürmern der Musikgeschichte zu bereichern, sondern mit dem Queenmedley den Salon im Wertinger Schloss förmlich zu rocken. Schon beim „Second Waltz“ von Schostakovich und bei der Filmmelodie „I will follow him“ sprang der Funke auf das Publikum über. Als beim zweiten Konzert das Medley von Queen mit dem mitreisenden Rhythmus von „We will rock you“ einsetzte, bebte der Festsaal.

Zum Abschluss des Konzerts zeigten sich die Geigerin Krystyna Hüttner, Hartmut Hüttner an der Gitarre und Helmuth Baumann, dieses Mal an der Geige, mit zwei amerikanischen Liedern im Country Stil in bester Spiellaune.

Schulleiterin Heike Mayr-Hof bedankte sich bei allen KollegInnen und KünstlerInnen, die durch ihr Engagement und ihre Spielfreude zum Gelingen der beiden Konzerte beigetragen haben.

Das nächste Konzert der Musikschule findet am 29. März um 19.30 Uhr unter dem Motto „Swinging Classical“ statt. Platzreservierungen werden im Musikschulbüro unter 08272/4508 oder info@musikschulewertingen entgegengenommen.