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Konzertsaison mit Lehrerkonzert eröffnet

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Musikschule Wertingen gastiert im Schloss

Einmal im Jahr stehen nicht die Nachwuchstalente der Musikschule auf der Bühne, sondern die Lehrerinnen und Lehrer. Schulleiterin Heike Mayr-Hof freute sich über die vielen Zuhörer und ließ es sich nicht nehmen, zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen zu musizieren. 1. Vorsitzender Roman Bauer konnte zahlreiche Gäste, darunter die Ehrenmitglieder der Musikschule Ingrid Wieland und Josef Wörle, den Kulturreferenten der Stadt Dr. Frieder Brändle, SchülerInnen und Fans der Musikschule begrüßen.

Der Programmschwerpunkt lag eindeutig auf der enormen Bandbreite der Moderne. Das 20. Jahrhundert bietet allerhand verschiedene Musikstile, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während das Gitarrentrio mit Adriana Gomez, Renate Materna und Helmuth Baumann Auszüge aus „Sechs Spielstücke“ von Rudolf Leberl präsentierten, ging der Fagottist Jakob Yago Mut-Steinsiek ans andere Extrem der Moderne. Mit dem Solowerk „In Freundschaft“ von Karl-Heinz Stockhausen überraschte und forderte der ausgesprochene Anhänger zeitgenössischer Musik das Wertinger Publikum. Die Formelkomposition muss im Bärenkostüm aufgeführt werden. Mit einem technisch perfekten Vortrag gelang ihm die Umsetzung der Kompositionsidee eines wankenden Bären, inklusive moderner Spielmethoden.

Filmmusik

Ennio Morricone hat das 20. Jahrhundert durchaus mit Forschungen zum modernen Musiktheater und der musikalischen Avantgarde in Deutschland und Italien geprägt. Auch Karl-Heinz Stockhausen und Pierre Boulez haben ihn inspiriert, aber am bekanntesten ist jedoch seine Filmmusik zu den Italowestern von Sergio Leone. Erst seine Musik hat Filme, wie „Zwei glorreiche Halunken“ oder „Spiel mir das Lied vom Tod“ berühmt gemacht. Die Klarinettistin Heike Mayr-Hof rief mit drei Balladen bei den Zuhörern Erinnerungen an berühmte Filmszenen hervor. Einfühlsam und inspirierend begleitet wurde sie von Adriana Gomez an der Gitarre.

In Duetten mit Jakob Yago Mut-Steinsiek und Heike Mayr-Hof, Eva Kellermann und Sofia Kurek sorgten die KünstlerInnen aber auch dafür, dass die Epochen des Barock und der Klassik in der Programmgestaltung nicht zu kurz kamen. Im Duo für Klarinette und Fagott verwendet Ludwig van Beethoven die Klarinette in ihrem ursprünglichen hohen Clarinregister, sodass der Eindruck einer sehr frühklassischen Komposition entsteht. Beiden Künstlern gelang damit eine begeisternde Konzerteröffnung. Mit einer der sehr seltenen Kompositionen für die Besetzung Querflöte und Bratsche warteten Eva Kellermann und Sofia Kurek auf. Georg Philipp Telemann schuf mit seiner Sonate in A-Dur ein Werk, in dem sich beide Instrumente in barocker Stimmführung von ihrer besten Seite zeigen konnten.

Folkmusik von „Oak Hill Road“

Nach der Pause standen die Zeichen auf Folkmusik und Tango, zwar in unterschiedlichen Besetzungen dargeboten, aber alle in mitreisender Manier. Mal war es Renate Materna am Akkordeon, Krystyna Hüttner und Helmuth Baumann an der Geige und am Kontrabass im Zusammenspiel mit Hartmut Hüttner an Akustik- und E-Gitarre und danach die Bratscherin Sofia Kurek als Gast bei den Oak Hill Roads, Florian Hirle und Helmuth Baumann, die die Folkmusik zelebrierten. Vor allem die Eigenkompositionen der Band „Oak Hill Road“, aber auch die traditionellen Hits von Kerry Mills sorgten für ein Festivalfeeling zum Konzertfinale.