Das Klarinettentrio Heike Mayr-Hof, Ema Almeida und Pablo Diez Teresa begeistert in der Cafeteria
VON GERNOT WALTER
Gundelfingen “Es war ein nuancenreiches Konzert, in dem bemerkenswerte Werke virtuos und ungemein beeindruckend dargeboten wurden”, so würdigte der 1. Vorsitzende von den Landkreis Kulturtagen Heinz Gerhards die Leistungen des Klarinettentrios in der Cafeteria. Im Haus der Senioren hatten zwei Dozentinnen und ein Dozent von den Musikschulen Gersthofen und Wertingen erfolgreich musiziert und damit indirekt auf das gute Niveau der Ausbildungsstätten hingewiesen. Es ereignete sich am Abend des Wahlsonntags ein staunenswertes Duo- und Triomusizieren mit Künstlern erstklassiger Qualität. Die leidenschaftliche Violinistin Ema Almeida, die auftrumpfende Klarinettistin Heike Mayr-Hof und der virtuose Pianist am Blüthner-Flügel Pablo Diez Teresa offerierten ein hochwertiges Programm mit unerwarteten Kostbarkeiten.
Im Trio von Aram Chatschaturjan prägten Selbstsicherheit und virtuose Selbstverständlichkeit das Spiel, die Akteure huldigten der facettenreichen Tonsprache des argentinischen Tangos “Verano Porteno” von Astor Piazzolla, sie begeisterten mit rhythmischem Temperament im “Czardas”`von Vittorio Monti. bewies großes Feingefühl in George Gershwins “Three Preludes”, artikulierte bestechend ihren Part im Andante der Sonate in Es-Dur von Felix Mendelssohn-Bartholdy. In beiden Duos vollzog die Klarinettistin differenziert und musikalisch zwingend die Balance zwischen kompositorischer Strenge und lyrischer Klanggestaltung. Ein runder, weicher, voluminöser Ton kennzeichnete die Kantilenen, das Espressivo und die rhythmische Impulsivität bei heftigen Ausbrüchen und komplexen Klangverdichtungen. Die portugiesische Violinistin Ema Almeida machte mit einer Komposition ihres Landsmanns Luis de Freitas Branco bekannt. Das Adagio leuchtete farbig und expressiv in melodischer Schönheit auf. Die von Béla Bartók stammenden sechs rumänischen Tänze enthalten höchst vitale und rhythmisch variable Gestaltungselemente. Diese gab Ema Almeida hingebungsvoll und inspiriert. Ihr Spiel wirkte stets souverän, kontrolliert in jedem Takt, in jeder Phrase, war furios wie ausdrucksstark, dabei wach in der Kommunikation mit ihrem spanischen Partner am Flügel. Der Klangarchitekt Pablo Diez Teresa agierte bei allen Konzertstücken mit höchster Präzision, schattierte die Linien auf lebendige und erfrischende Weise, zeigte kantables Legato, vollgriffiges, aber nicht aufgedonnertes Akkordspiel und Phrasierungseleganz. Das animierte Publikum genoss die Nähe zu den Solisten, es ließ sich gefangen nehmen von der elementaren Kraft der interpretierten Werke und spendete großen Applaus. Das Trio bedankte sich mit einem Feuerwerk an rhythmischer Delikatesse und servierte als Zugabe Piazzollas “Escuela”: